Bildquelle: Canva, Traditionelle Weckmänner
Bereits vor Beginn der kalten Jahreszeit bevölkert er die Bäckereien in Deutschland: Der Weckmann.
Doch nicht überall ist der Weckmann ein Weckmann: Im Westen Deutschlands wird er nach dem Teig benannt – Wecken oder auch Stuten -, der hauptsächlich aus Mehl, Zucker, Salz und Hefe besteht. Am Niederrhein nennt man ihn deshalb Stutenkerl. In Süddeutschland dagegen richtet sich der Name eher nach der Form. Hier wird der Weck- zum Printen- oder Klasenmann. Insbesondere im Süden hält er einen Bischofsstab in der Hand, wohingegen es beim rheinischen Weckmann die charakteristische Tonpfeife ist.
Aber auch in unseren Nachbarländern findet man ihn: In der Schweiz nennt man den Weckmann Grittibänz, in Lothringen Jean Bonhomme und in den Niederlanden Buikmann, um nur einige der außergewöhnlichen Namensschöpfungen zu nennen. Aber wo kommt der Weckmann eigentlich her?
Im Mittelalter gab es den Brauch, dass Menschen, die nicht zur heiligen Messe erscheinen durften oder konnten, wie zum Beispiel Kranke oder Büßer, als Eucharistieersatz eine Figur aus Teig bekamen. Bei den Figuren handelte es sich um Sinn- oder Bildgebäcke mit religiösem oder traditionellem Hintergrund, sogenannte Gebildebrote.
Ursprünglich sollte der Weckmann den Bischof von Myra, also unseren Nikolaus, abbilden, doch im Laufe der Jahrhunderte wurde der Stab durch eine Pfeife ersetzt. Man vermutet, dass der „Austausch“ während der Reformation der katholischen Kirche im 17. Jahrhundert stattgefunden hat. Zu dieser Zeit hatten Tonpfeifenbäckereien ihre Blütezeit und die Pfeife war somit ein beliebtes Accessoire.
Eine andere Geschichte besagt, dass einmal einem Bäcker in der Vorweihnachtszeit irgendwann im 18. Jahrhundert die kleinen Bischofsstäbe ausgegangen seien. Als er an einem Tabakgeschäft vorbeilief und in der Auslage die Pfeifen sah, befand er, dass sie wie umgekehrte Bischofsstäbe aussähen, und nahm sie fortan, um seine Weckmänner zu verzieren.
Weckmänner sind bis heute in der gesamten Adventszeit nicht wegzudenken und werden bei uns im Rheinland traditionell nach dem Martinszug an Kinder verschenkt. Aber weshalb ausgerechnet an St. Martin?
Am 11. November wird bei uns traditionell nicht nur der Beginn der fünften Jahreszeit gefeiert, sondern auch St. Martin. Fast jeder kennt die Geschichte, in der St. Martin, oder damals noch Martin von Tour, an einem kalten Winterabend seinen Mantel für einen frierenden Bettler teilte und diesem so das Leben rettete. In der darauffolgenden Nacht erschien Jesus Christus Martin im Traum, woraufhin er seinen Dienst in der römischen Armee quittierte und Schüler des Kirchenlehrers Hilarius wurde. Im Jahre 372 n. Chr. weihte man ihn dann zum Bischof von Tours, wo er am 8. November 397 n. Chr. starb. Drei Tage später fand seine Beerdigung statt, was erklärt, warum wir noch heute seinen Gedenktag alljährlich am 11. November feiern.
Angeblich sollen auch die Rheinländer diejenigen gewesen sein, die im 18. Jahrhundert damit begonnen haben, den Weckmann schon im November zu backen. Vielleicht erschien ihnen die Wartezeit bis zum Nikolaustag zu lang und sie wollten den Kindern bereits am St. Martinstag mit einem süßen Gebäck eine Freude bereiten.
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